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Finanzlexikon: oelkrise

oelkrise

zu einer Ölkrise kommt es, wenn mehr Öl gebraucht wird, als zur Verfügung steht. Der Grund dafür kann bei logistischen oder politischen Problemen liegen oder durch Preisspekulationen ausgelöst sein. So ist auch absehbar, dass es zu einer Krise kommen muss, wenn die weltweiten Rohöl-Reserven zur Neige gehen.

Die Ölkrisen der Vergangenheit

1973

Die erste und bisher größte Ölkrise begann im Herbst 1973, als die OPEC (Organisation der erdölexportierenden Länder) bewusst die Fördermengen drosselte (um ca. 5 %), um den Preis für Erdöl zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Dies war möglich, weil kurze Zeit davor (1971) die USA ihr Öl-Produktionsmaximum überschritten hatten und so nicht zu einer schnellen Kompensation fähig waren. Die daraufhin sichtbare strukturelle Schwäche der USA (Abhängigkeit von Ölimporten) wurde durch die OPEC erstmals ausgenutzt.

Am 16. Oktober 1973 wurde der Ölpreis von rund 3 Dollar pro Barrel (159 Liter) auf über 5 Dollar angehoben. Dies entspricht einem Anstieg um ca. 70 %. Gleichzeitig wurde ein Ölembargo gegen die USA und die Niederlande verhängt. Als Vorwand diente deren Unterstützung Israels im Jom-Kippur-Krieg. Im Verlauf des nächsten Jahres stieg der Weltölpreis auf über 12 Dollar. Dies entspricht einer Steigerung um 400 %.

1979

Eine weitere drastische Preissteigerung fand während der 2. Ölkrise 1979/1980 statt. Ausgelöst wurde sie im Wesentlichen durch die Förderungsausfälle und die Unsicherheiten durch den Krieg zwischen Iran und Irak. Der damalige Preisanstieg fand erst bei ca. 38 US-Dollar sein vorläufiges Ende.

1990

1990 und 1991, als der Irak Kuwait annektierte und den 2. Golfkrieg verlor, sprach man wieder von einer bevorstehenden Ölkrise, denn beide Länder gehörten zu diesem Zeitpunkt zu den größten Erdölproduzenten. Es kam aber nur zu einem kurzzeitigen Hochschnellen des Preises.

2001

Die Witterungsbedingungen im strengen Winter 2001/2002 führten ebenfalls zu einem erhöhten Ölbedarf. Zusätzlich kauften die USA sehr viel Öl auf, um ihre Streitkräfte für den Krieg gegen den Terrorismus auszurüsten. Die Auswirkungen waren geringer als in den 70er Jahren. Dass es nicht zu einer echten Ölkrise kam, lag daran, dass die Ölförderung aufgestockt wurde. Hier waren also logistische Probleme (zu wenig Tanker) die Ursache der Krise.

2004

Im Mai des Jahres 2004 kam es zu einem neuen 13-Jahres-Hoch beim Ölpreis. Zu diesem Zeitpunkt trafen eskalierende Konflikte im von den USA besetzten Irak, Anschläge auf Ölfirmen und Pipelines, die Frühjahrsnachfrage in den USA, die bevorstehende Reisesaison auf der Nordhalbkugel, geringe Lagerbestände und verstärkte Nachfrage aus China und Indien zusammen. Das Umfeld lockte Spekulanten ebenso wie besorgte Ölhändler an und führte zu stark ansteigenden Preisen. Die OPEC wurde von den G7-Staaten aufgefordert zur Senkung des Preises die Fördermenge zu erhöhen. Aus Kreisen der OPEC wurde die Krise jedoch i. W. auf Produktionsengpässe der Benzin-Raffination in den Industrienationen zurückgeführt. Trotz des Anstieges auf den dramatisch erscheinenden Preis von über 40 Dollar je Barrel wurde das Preisniveau von 1980 (inflationsbereinigt ca. 56 Dollar) nicht erreicht.

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